Freitagspost

Freitagspost: Ist Bloggen ein Beruf für die Zukunft?

14. Oktober 2016
Es ist fast so, als ob die Welt langsam aufwacht und merkt, dass da doch mehr hinter Bloggen steckt als ein paar Mädchen, die Spiegelselfies und ihre Mascara im Internet posten. Klar, ich hatte schon von Anfang an Interviews für das saarländische Radio und Magazine hier bei uns. Doch nun sitze ich plötzlich in einem Diskussionsforum mit unserer saarländischen Ministerpräsidentin, werde nach Berlin eingeladen um für das Saarland über Frauen in der IT zu sprechen und sogar das hiesige Fernsehen fragt an, ob wir einen Beitrag über Bloggen als Beruf abdrehen. Was also hat dieses Umdenken bewirkt?
Warum werden Blogger jetzt mehr anerkannt?
Streng genommen ist Bloggen gar nicht so neu – die ersten Fashionblogs wie wir sie heute kennen gibt es so seit 2007. Damals war eine der Vorreiterinnen “Anna Frost”, die heute noch erfolgreich im Geschäft ist.
Ich selbst gründete meinen Blog andysparkles vor etwas über 3 Jahren, im Mai 2013. Davor war ich schon einige Monate bei Lookbook aktiv, bis ich mich “traute” selbst den Blog zu gründen.
 
 
Bin ich eine Frau in der IT?
Offen gesagt habe ich von IT nicht viel Ahnung. Deswegen läuft mein Blog auch noch auf Blogger, was in Deutschland ja nicht mehr so In ist. Viele bekannte amerikanische Blogger verwenden nach wie vor die kostenlose Google-Plattform, so wie Edie von Atlantic Pacific. Der neue Reiseblog von mir und Christine – andytravels.de – läuft jetzt auf WordPress und ich fange an mich damit auseinander zu setzen.
Ich sehe mich eigentlich gar nicht als Frau in der IT, ich würde mich nach außen hin eher als ein kreatives Multitalent bezeichnen – schließlich schreibe ich, schminke Looks und style Looks für den Blog. Da gehört schon eine Menge Kreativität dazu um ständig neue Ideen und Input abzuliefern.
Doch tatsächlich gehören zum Bloggen schon IT-Kenntnisse – Christine beschäftigt sich tagtäglich mit komplexen Bild- und Videobearbeitungsprogrammen und natürlich muss man selbst für Blogger auch ein wenig im HTML herumtricksen können.
Ist Bloggen ein Beruf?
Tatsächlich habe ich bei Xing schon Stellenanzeigen gesehen, wo Blogger gesucht werden für firmeneigene Blogs. Also ja, das kann man durchaus als Beruf bezeichnen. Es ist nur nicht so genau umgrenzt, was den Beruf ausmacht. Denn prinzipiell kann ein (Fashion-) Blog gar nicht nur von einer Person aus entstehen. Ich könnte schließlich nur schwer selbst alle meine Bilder anfertigen. Um alles selbst zu machen, müsste ich als Blogger gleich ganz viele Berufe vereinen: Journalist, Fotograf, Kamerafrau, Cutter, Grafiker, Progammierer, Make-Up Artist, Stylist und ich habe bestimmt noch ein paar Berufe vergessen.
Deswegen haben die großen Blogs wie The Blonde Salad mittlerweile ein 15-köpfiges Team – doch nächste Frage: Ist The Blonde Salad noch ein Blog oder doch eher ein Onlinemagazin gegründet von Chiara? Selbst die deutsche Bloggerin Masha Sedgwick hat mittlerweile ein ganzes Team eingestellt mit einem festen Fotografen, Übersetzern und Mädels, die bestimmte wöchentliche Texte für ihren Blog schreiben.
Wie sieht die Zukunft für das Bloggen aus?
Viele haben die Zukunft schon erkannt und aus manchen Bloggern wurden erfolgreiche Unternehmensgründerinnen. Chiara verdient das meiste Geld mit ihrem eigenen Schuhlabel, die deutsche Bloggerin Joana von odernichtoderdoch.de hat nun sozusagen ein Papeterie-Imperium gegründet. Andere schreiben Bücher, verkaufen E-Books oder bieten Trainingsprogramme an (als Fitnessblogger).
 
Ja, Bloggen wird meiner Meinung nach auf keinen Fall so schnell aussterben. Ich denke wir stehen da immer noch recht am Anfang. Und die Zukunft? Die gehört wie immer denen, die weiterdenken. Wer heute noch “nur” Blogger ist, der ist vielleicht in wenigen Jahren Gründer eines erfolgreichen Unternehmens. Es gibt schon so viele solcher Erfolgsgeschichten. Deswegen gibt es mittlerweile immer mehr Leute, die versuchen auf den Zug “Bloggen” aufzuspringen. Doch da ist definitiv Vorsicht geboten – denn das, was hier im Internet immer noch so easy aussieht, ist in Wahrheit ein Knochenjob, der unglaublich viel fordert und wenig Privatleben übrig lässt. Wer sich in diesem Geschäft tatsächlich etablieren möchte, der muss sehr innovativ sein und viel investieren.
Hier ein paar Tipps für Neulinge:
 
 
Erste Schritte Videobearbeitung

 

 

 

 

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18 Kommentare

  • Antworten LAVIE DEBOITE 14. Oktober 2016 um 18:22

    Ein toller Beitrag Andrea und wieder so wundervolle Bilder! Rein vom Zeitaufwand ist mein Blog mittlerweile definitiv mein zweiter Vollzeitjob 😀 Ich denke es gibt sicher einige, die gut davon leben können und wie du ja schon schreibst weist man als Blogger so einige "Jobs" auf und lernt mit den Jahren unglaublich viele Fähigkeiten dazu! Finds auf jeden Fall super, dass du da auch so erfolgreich dabei bist und gönn dir das total!

  • Antworten Bluemchenable 14. Oktober 2016 um 19:10

    Ich muss dir total recht geben. Bloggen ist wirklich sehr zeitaufwändig… oft auch sehr zäh… Damit meine ich zB aufwändig erstelle Posts oder Videos, die kaum geklickt werden oder noch schlimmer nur mit Eigenwerbung zugespamt werden. Ein Grund weshalb ich in meiner nun 3 Jährigen Blogzeit schon mehrere Pausen hatte. Dennoch ist es etwas von dem ich nicht loskomme und was mich oft total erfüllt. Wenn ich coole Fotos gemacht habe oder einen schönen Post erstellt habe, freue ich mich oft wie ein Honigkuchenpferd. So kreativ sein zu können und auch so viel erleben zu können wie größere Blogger empfinde ich ehrlich gesagt schon als absoluten Traumjob. Dennoch denke ich auch, dass es in Zukunft immer schwerer werden wird. Noch schwerer als es jetzt schon ist…

  • Antworten cora 14. Oktober 2016 um 20:29

    Schöner Beitrag! Obwohl ich viel Zeit und Mühe in meinen Blog investiere, würde ich ihn eher als Hobby oder kleinen Nebenjob bezeichnen. 🙂 Das Bloggen als richtigen Beruf stelle ich mir gar nicht so einfach vor.

  • Antworten Rimanere nella memoria 14. Oktober 2016 um 22:22

    Ein sehr interessanter Beitrag. Ich denke das ich eher ein "Halbtags Blogger" bleiben werde. Es ist jetzt schon alles sehr zeitaufwendig und viele Hobbys von mir bleiben derzeit auf der Strecke. Nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich ein bisschen kürzer treten. D.h. 2-3 Beiträge werden es die Woche immernoch werden, aber das alles dann entspannter. Ich hatte dieses Jahr einfach zuviel angenommen und langsam sehe ich am Horizont wieder Licht. Ich dachte mir, so kann es nicht weiter gehen das ist Zuviel. Ich möchte auchmal 1-2 Tage in der Woche haben wo ich komplett auf das bloggen verzichte. Wie du auch geschrieben hast, man macht zig Berufe gleichzeitig und ich stoße an meine Grenzen. Ich mache ja fast alles alleine, eigentlich 95%. Ich werde das bloggen nicht so schnell aufgeben, aber es soll wieder entspannter werden. Mein Privatleben hat höchste Priorität. Ich würde als Vollzeit Blogger glaube ich zusammen brechen. Deshalb bleibt es ein Teilzeitjob, oder wie man das auch immer nennen mag. Ich arbeite eh schon Teilzeit und beim Blog soll es auch so sein. ?

  • Antworten Kristina 15. Oktober 2016 um 08:17

    Ein sehr spannender Beitrag! Was mich nun beschäftigt ist die Frage, was mit den "Freizeitbloggern" passiert (so wie bei mir): Werden diese irgendwann gar nicht mehr gelesen, weil sie einfach keinen professionellen Content bieten KÖNNEN, weil sie es nur nebenher machen? Gerade das fände ich ziemlich schade. Denn wenn man Spaß an der Sache hat, sollte man das auch durchsetzen. Ob die Beiträge dann gelesen werden, wenn sie nicht in 12345 Sprachen übersetzt und nicht von Profifotografen gemacht werden, wenn man sieht, dass das Layout eben von selbst bearbeitet wurde, das bleibt wohl in der Schwebe.

  • Antworten Saskia von The S Signature 15. Oktober 2016 um 09:28

    Ein sehr schöner Beitrag. Für mich soll das Bloggen einfach ein Hobby bleiben. Ich finde es schön, dass aus vielen Blogger tolle Unternehmer geworden sind.

  • Antworten Laura 15. Oktober 2016 um 18:19

    Mal wieder tolle, sommerliche Fotos und ein wirklich interessanter Text. Ich finde es etwas schade, dass heute kleinere Blogs wie meiner etwas in der Masse untergehen und die großen sich immer mehr ähneln. Ich habe das Gefühl, immer nur noch dasselbe zu sehen. Bin mal gespannt, wie es so weitergeht mit den Bloggern. Liebste Grüße, xo
    http://www.hollylovespaul.com/

  • Antworten OrangeCosmetics 15. Oktober 2016 um 18:25

    Toll beschrieben. Meinen Respekt haben die Blogger, die auch erfolgreiche Unternehmensgründer sind. Das schafft nicht jede(r).

  • Antworten Let's talk about everything 15. Oktober 2016 um 20:24

    Very insightful post…! It is actually not easy to run a blog as it may seem to many…
    Love,
    Neha
    Let's Talk About Everything
    Latest Post: Gamis Outfit for October Heat

  • Antworten Marie Celine 16. Oktober 2016 um 11:06

    Ein sehr interessanter Beitrag!
    Zum Thema, dass ein Blog zeitaufwändig ist kann ich dir nur Recht geben. Ich habe schon öfters in meinem Freundeskreis ein "oh" oder "du bekommst ja eh alles zugeschickt" gehört. Ich finde aber solange man selber sich noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt hat, kann man die Arbeit und was alles dahinter steckt überhaupt nicht beurteilen.

    Einen schönen Sonntag dir, Marie
    http://marieceliine.blogspot.de

  • Antworten Conny 16. Oktober 2016 um 17:09

    Das ist ein wirklich interessanter Beitrag =) Und ich habe einiges gelernt, zb wusste ich nicht, das Masha auch andere schreiben lässt. Wie ist das eg bei dir? Du schreibst doch auch täglich Blogpost, ist der Blog mittlerweile dein Ganztagsjob? Ich folge dir schon recht lange, nur habe ich das iwie nie mitbekommen 😀
    LG Conny

  • Antworten Adeline und Gustav 19. Oktober 2016 um 19:54

    Derzeit ist Bloggen für mich nur ein Hobby. Manchmal bin ich froh drum, aber manchmal hätte ich auch gerne die Freizeit selbst zu bestimmen, womit man sein Geld verdient. Zum hauptberuflichen Bloggen gehört eine Menge Arbeit und Mut, allerdings reizt mich das schon. Zumindest kann ich mir gut vorstellen in irgendeiner Form später mit Blogs zu tun zu haben. 🙂

    Liebste Grüße
    Dorina // Adeline und Gustav

  • Antworten stylepeacock CHRIS' WORLD OF STYLE 3. November 2016 um 07:55

    Danke für den schönen Beitrag. Ja, viele sehen tatsächlich nicht, was für ein Aufwand dahinter steckt, wenn man vom Bloggen ganz oder teilweise leben möchte. Knochenjob betitelt es recht gut, denn Privatleben ist gibt es kaum und nach 8 Studnen fängt der Tag erst so richtig an. Ein Blog ist wie ein Baby, selbst, wenn es mal nicht dabei ist, denkt man dauernd dran, ob es ihm gut geht. Ja, die heute einsteigen tun das ja wie "Ohh Couture" nun als richtiges geplantes StartUp, direkt mit Team. Das, wohin sich Masha z.B. entwickelt hat, wird direkt aufgezogen. Aber das ist auch ok. Blogger ist nicht gleich Blogger. Das eine sind eben professionelle Online-Magazine, andere bloggen nebenher, warum auch nicht. Ich glaube auch nicht, das große Blogger kleine kaputtmachen. Das ist Birnen mit Äpfeln vergleichen. Wer einem kleinen Elternblog folgt, hört ja nicht auf diesen zu lesen, weil er jetzt "Ohh Couture" liest. Im professionellen Bereich ist die Entwicklung auf jedenfalls spannend, der Trend geht in Amerika ja zunehmend dahin, nicht nur den Blog selbst auszubauen, sondern eigene Online-Shops zu eröffnen oder Lizenzprodukte für Fashion oder Beauty zu machen. Ja, wer seine eigene Linie bei einem Mode- oder Beautylabel bekommt, hat es wohl geschafft 🙂 Bei mir auf dem Blog gibt's übrigens auch einiges über das Bloggen an sich udn über Kooperationen… zu lesen, wenn jemand das Thema interessiert.

    LG
    Chris
    von http://stylepeacock.com

  • Antworten Tina 3. November 2016 um 11:53

    Ein wunderschönes Fotoshooting! Ich würde mich auch nicht als Frau der IT bezeichnen, weil ich davon absolut gar keine Ahnung habe und mich immer hilfesuchend an ein Service Team wende, wenn irgendwelche Fragen dieser Art aufkommen. Ich finds gut, dass du uns nochmal all die Tipps hier verlinkt hast. Danke Dir 😉

    LG, Tina

  • Antworten Sarah 3. November 2016 um 15:19

    Ich denke schon, dass Bloggen immer mehr zum Beruf wird. Man sieht es ja schon bei den ganz bekannten deutschen Bloggern, aber ich denke, man sollte sich währenddessen ein zweites Standbein aufbauen, schließlich weiß man nie, wie lang dieser "Hype" um einen bestimmten Blogger anhält. Man kann dadurch aber so gute Kontakte knüpfen, um sich Neu zu orientieren, falls die Zeit mal vorbei gehen sollte! 🙂
    Und tolle Bilder! 🙂
    Ganz Liebe Grüße Sarah von http://www.fairiesandberries.wordpress.com
    <3

  • Antworten Mamamulle 30. Januar 2017 um 15:20

    Oh ja bloggen ist so zeitaufwendig – ein 24/7 Job irgendwie. Aber ich liebe ihn.

  • Antworten Was du wissen solltest, BEVOR du einen Blog gründest! - andysparkles.de 8. Februar 2018 um 17:41

    […] Ist Bloggen ein Beruf für die Zukunft? […]

  • Antworten In 5 Fragen zum Traumberuf? Lifestyleblog - andysparkles.de 16. Februar 2021 um 15:31

    […] Ist Bloggen ein Beruf für die Zukunft? […]

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